Der Frühling naht, in allem liegt Erwachen. Das Licht, so lange nur ein Schatten seines Namens, es lichtet endlich…und ja, man glaubt es kaum, es wärmt! Fast meint man, das erdische Gewurzel, dieses ‚Platz da, jetzt komm ich, das Leben‘, zu vernehmen. Allein der winterliche Mond, er greint, sauermienisch blickt er auf mich hinab. Er weiß, die Nächte werden kürzer, sein Anblick nur noch spärlich, so was wie neumondisch auf lange Zeit. Der Winter denkt dagegen: Ach, was soll´s, ich komme wieder, keine Frage. Und in mir, ja, in mir, da taut der hohe Norden, macht weitaus südlicheren Gefühlen Platz. Fast meine ich ein erdisches Gewurzel zu verspüren, welches ruft: Platz da, jetzt komme ich, das pralle Leben, Platz, macht Platz. So ist das eine am Kommen, das andere ist am Gehen, das Leben spielt sein Spiel, tagein, tagaus.
P.s. Wenn meine Frau dies liest, wird sie auf mich blicken, mit einem Lächeln, du weißt schon: Eins der weiblich orakelischen Art. Ihre Augen werden Bände sprechen und ich, ich werde darin lesen:
Wenn es tatsächlich taut, ein wenig Frühling wird, so wäre dies schon so was wie der Sommer, auf jeden Fall ein Wunder, der ganz besondren Art.
_________________ Der Kopf denkt weiter als man denkt.
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