Was ich daraus lese:
Gedanken, die in die Zukunft zielen. Vermutungen, die schon beinahe sicher sind. Diese Gegend. Erst fremd, über die Jahre vertraut. Doch wohl nie ganz Heimat geworden ist, nie Wurzelort.
Bis zum Ende, wo diese Erde, ein Baum dort, ein Gewässer eine Zugehörigkeit erzwingt. Flucht ist nicht mehr möglich.
Der Mensch wird sich fügen (müssen). Hinnehmen. Annehmen.
Für mich sind die beiden Strophen tauschbar.
Wie ist man an seinen jetzigen Ort hingeraten? "Niedere Gründe", könnte Bitternis benennen. Aber nein, diese Gegend wurde gewählt - und hat sich als Wert erwiesen. Sie ist wert geworden. Und doch.
Sind wir unserem Stückchen Erde, unserer Welt wichtig? Nein, "daran liegt ihr nichts". Staub oder Körnchen bleiben - ach wie flüchtig, ach wie nichtig ist der Menschen Leben
Wie alles, was von unserem Hinleben auf das Ende zu handelt, berühren die Zeilen mich sehr. Sie haben zugleich etwas Endgültiges und auch etwas Flüchtiges, Schwebendes.
Habe die Zeilen recherchiert, kenne sie als Lied, jedenfalls die ersten paar Zeilen, und stelle fest, dass 13 Strophen dazugehören.
Was sind wir schon - steht groß dahinter.
Was sind wir schon - ohne Gott.
Es ist ein Kirchenlied. Eins von denen, die keinen Trost spenden. Jedenfalls in meinen Augen.
https://de.wikisource.org/wiki/Ach_wie_fl%C3%BCchtig,_ach_wie_nichtig