Ottis Forum

Lyrik, Prosa, Fotografie und Gedankengut.
Aktuelle Zeit: Sa 11. Okt 2025, 20:51

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




Ein neues Thema erstellen Dieses Thema ist gesperrt. Du kannst keine Beiträge editieren oder weitere Antworten erstellen.  [ 10 Beiträge ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Ich liebe das Meer
BeitragVerfasst: So 13. Jul 2003, 21:22 
Offline
Site Admin
Benutzeravatar

Registriert: Di 15. Apr 2003, 13:46
Beiträge: 23746
Wohnort: Wiesbaden

ich liebe das meer
nicht so sehr das sichtbare
nein
ich liebe das fühlbare

im hafen am pier sitzen
den schiffen nachwinken
mich zu ihren zielen hinträumen
spüren, wie die sehnsucht
einen mitziehen will, weit hinaus

oben auf der klippe
wenn der blick nach unten geht
tief unter die oberfläche
wo ich mich zu hause fühle
in diesem ertrinken, diesem dunkel

draußen auf dem meer
wenn es mich an die ufer zieht
dort, wo die leuchttürme stehen
die mich heimführen
zu mir, dem meer

ich liebe das meer
nicht so sehr das sichtbare
nein
ich liebe das fühlbare
<br><br><br>

_________________
Der Kopf denkt weiter als man denkt.


Zuletzt geändert von Otti am Di 15. Jul 2003, 10:46, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Ich liebe das Meer
BeitragVerfasst: Mo 14. Jul 2003, 19:06 
Offline
Site Admin
Benutzeravatar

Registriert: Di 15. Apr 2003, 13:46
Beiträge: 23746
Wohnort: Wiesbaden

Keiner sagt etwas zu meinem Gedicht....Schon merkwürdig.
Wenn mir eines meiner Gedichte gefällt, schweigen die anderen :-X<br>

_________________
Der Kopf denkt weiter als man denkt.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Ich liebe das Meer
BeitragVerfasst: Mo 14. Jul 2003, 20:48 

Sehr schön. <img src="http://images.rapidforum.com/designs/yabb/smiley.gif" border="0"><br>


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Ich liebe das Meer
BeitragVerfasst: Mo 14. Jul 2003, 21:57 

Lieber Otto,
wenn mir ein Gedicht, wie dieses, gut gefällt, fehlen mir manchmal die Worte, um darauf zu antworten. Ich bin auf dem Land grossgeworden und habe das Meer zum ersten Mal gesehen, als ich 11 Jahre alt war. Aber schon vorher hat es mich sehnsüchtig werden lassen. Ich liebte damals Shantys, alles, was ich über die Nord-und Ostseeregionen im Radio hören konnte, denn Fernsehen gab es bei uns noch nicht. Wir haben damals oft den Norddeutschen Rundfunk gehört. Dort waren auchSeefahrer- und Klabautergeschichten zu hören. Dann war ich immer ganz Ohr. Damals habe ich mir oft gewünscht, dass ich als Erwachsener mal ein blaugetäfeltes Arbeitzimmer mit einem schweren Kirschbaumschreibtisch haben würde und natürlich mit einem riesigen Globus. Neben riesigen Bücherregalen voller Abenteuergeschichten aus allen Ländern der Erde, sollte dort auch Platz für Schiffsutensilien, wie Anker, Schiffslaternen u.ä.sein. Es sind die sinnlichen Komponenten des Meeres, wie hören, riechen, schmecken und fühlen, die es mir besonders angetan haben. Gruß DORNROSIS<br>


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Ich liebe das Meer
BeitragVerfasst: Di 15. Jul 2003, 00:21 
Offline
Site Admin
Benutzeravatar

Registriert: Di 15. Apr 2003, 13:46
Beiträge: 23746
Wohnort: Wiesbaden

Danke Rosine und Dornrosis,
jede Form von Antwort ist schön. Es geht nicht um das "fishing for compliments". Jede Form von Kritik bringt uns voran (Beleidigungen ausgeschlossen <img src="http://images.rapidforum.com/designs/yabb/wink.gif" border="0"> Wir schreiben doch, um gehört zu werden. Nur die Antwort zeigt uns, ob das rufen angekommen ist........Gruß Otti<br>

_________________
Der Kopf denkt weiter als man denkt.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Ich liebe das Meer
BeitragVerfasst: Mi 16. Jul 2003, 15:13 
Offline
Site Admin
Benutzeravatar

Registriert: Di 15. Apr 2003, 13:46
Beiträge: 23746
Wohnort: Wiesbaden

"kollektive depression" <img src="http://images.rapidforum.com/designs/yabb/grin.gif" border="0"> gefällt mir <img src="http://images.rapidforum.com/designs/yabb/grin.gif" border="0"> Wie ist das Wetter in der Schweiz, lieber Georges? Hier ist es zum Auflösen......
34,7Grad.......Schwülheißes Wetter. Es ist zum kollektdepressieren heiß.......
Wenn ich dich also richtig verstehe, befinden wir uns im kollektiven Sommerloch....Na dann schauen wir einmal, was am anderen Ende des Loches herauskommt.....Gruß in die Schweiz Otto
<br>

_________________
Der Kopf denkt weiter als man denkt.


Zuletzt geändert von Otti am Mi 16. Jul 2003, 15:13, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Ich liebe das Meer
BeitragVerfasst: Mi 16. Jul 2003, 16:50 
Offline
Site Admin
Benutzeravatar

Registriert: Di 15. Apr 2003, 13:46
Beiträge: 23746
Wohnort: Wiesbaden

Ich erinnere mich, dass du in einem Dorf lebst
So denke ich mir, dass es keinesfalls der Asphalt ist
der das Weib auf der Stelle stehen lässt
Vielmehr ist es eines dieser Waschweiber
Wartend auf andere Waschweiber
Die im gegenseitigen Geschwätz
die Wäsche der nicht anwesenden Waschweiber
schwarz reden
Asphaltschwarz sozusagen
Kommt natürlich der Mann des Waschweibs vorbei
wird diese behaupten
im aufgeweichten Asphalt steckengeblieben zu sein
und sie nun warten müsse auf Erlösung
worauf der Mann sich abwendet
und sagt: Gott sei´s gedankt <img src="http://images.rapidforum.com/designs/yabb/grin.gif" border="0"><br>

_________________
Der Kopf denkt weiter als man denkt.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Ich liebe das Meer
BeitragVerfasst: Do 17. Jul 2003, 22:28 

Lieber Otto,
es ist interessant zu lesen, wie Du das Meer empfindest.
Ich liebe das Meer auch sehr, allerdings das fühlbare wie das sichtbare.

Meerliebe
Als ich das letzte Mal am Meer entlang lief, es war gerade Ebbe, musste ich an mein Leben denken, das so war wie Ebbe und Flut. So, wie diese millionen Sandkörner sich aneinander reihten, reihten sich meine Erlebnisse zusammen. In all den hellen und schönen Farben, die sich widerspiegelten in der Sonne, aber auch in den dunklen Tagen.
Am Horizont lagen Schiffe und so schön sie auch aussahen in der Ferne, so wusste ich doch, dass es Fischerboote waren, die ihre Netze hinausbrachten oder wieder einholten.
Die Möwen hatten sich auf den Wellenbrechern niedergelassen. Es war ein milder, schöner Herbsttag und ich verspürte darüber Dankbarkeit.
An manchen Stellen lagen aber und abertausende Muschelschalen. Ich weiss, das sie leer sind und trotzdem bringe ich es nur selten fertig darauf zutreten. Ich achte meist darauf sie zu umgehen. Es ist wie eine Ehrfurcht vor dem Gegangenen. Ehrfurcht und Achtung vor der Vergänglichkeit, die vor meinen Füssen lag in ihrer Schönheit. Überall lag altes, angespültes Holz herum. Es war noch ganz nass von der letzten Flut. Und es hatte seinen eigenen Geruch. Und was da so alt und unnütz aussah, war doch in Wirklichkeit eine kleine Welt für sich. Überall im Sand war Leben. Kleine Krebschen und Muscheln, die sich eingegraben hatten, um auf das Wasser zu warten.
Ich lief zu den Sandbänken durch flaches Wasser. Es war noch Zeit dazu. Noch war keine Zeit für die Flut.
Schon oft war ich viel zu weit hinausgelaufen. Aber diesmal ging es nicht. Dieser Ort des Meeres, wo ich zuletzt war, liess es nicht zu.
Von allen Seiten kommt dann das Wasser zurück und ich muss mich dann beeilen und zurücklaufen.
Meine Blicke auf den Sandboden gerichtet, sogen die Formen der Furchen in sich ein, die das Wasser gezogen hatte. Ich vergleiche das immer mit der Wüste, nur dass diese " Sandberge" so winzig gegen die Erhebungen der Wüste sind.
Der Himmel war an jenem Tag wolkenlos und ich konnte weit hinaussehen. Unendliche Blicke brachten mir das Freiheitsgefühl. Ich spürte wie ich innerlich aufatmete, wie ich glücklich war und voller Liebe über das Meer schaute. Kein Haus, welches die Blicke versperrte, kein Lärm, der störte. Nur freie Blicke und freie Gedanken.
Die Wellen waren zart und schmeichelten sich an den Strand. Erst als es schon dunkel war, wurden sie unruhiger, wurden grösser und mächtiger. Schlugen ihren Lebensschaum heftiger nieder, der manchmal wegwehte. Stundenlang laufe ich, wenn ich am Meer bin den Strand entlang. Manchmal lege ich mich in den Sand oder setze mich auf einen Stein und höre die Melodien des Wassers. Es hat so viel zu erzählen, von überall her. Aus Ländern, Städten und Dörfern. Glück und Unglück, Liebe und Tod, Sehnsucht und Zärtlichkeit; danach klangen seine Lieder.
Irgendwann hat die Dunkelheit den Tag verdrängt und die Schiffe sind nur noch erkennbar an ihren Lichtern. Der Leuchtturm wirft sein Licht über das Meer und ein wenig auch über den Strand. Die Vögel verstummen langsam. Nur die Wellen sind noch zu hören und der salzige Geschmack auf den Lippen zu schmecken. In den Haaren haben sich meist ein paar Sandkörner verfangen und es bricht die Nacht herein. Nirgendwo und doch irgendwo befinde ich mich in der Dunkelheit am Strand. Es ist kein Weg zurück über die Dünen mehr zu sehen. Das Meer hat nur noch Umrisse und ich laufe dann nach Gefühl weiter. Laufe an meiner Liebe vorbei und entlang.
Welle, wie Welle setzen sich aneinander, formen sich. Das Meer atmet ein und aus. Holt Luft und wirft sie wieder aus, in Form der Wellen. Es ist immer Glück für mich, dass ich das erleben darf. Glück, aneinandergereiht an Wellen und Sandkörnern.
Voller Liebe kehrte ich zurück durch die Dunkelheit der Dünen.
2002
Copyright by Birgit Marie Nessel
<br>


Nach oben
  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Dieses Thema ist gesperrt. Du kannst keine Beiträge editieren oder weitere Antworten erstellen.  [ 10 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron
Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007 phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de