Ottis Forum

Die Zeiten ändern sich
Und wir uns mit ihnen
Ich war immer auf der Flucht
Nur weit weg von zu Hause
Auf der Suche nach dem Ort
wo aus Wasser Wein wird
Der Ort der reinen Liebe
Die nur auf mich wartet
Um aus einen Jungen
Einen Mann zu machen
Nur weg von den Pflichten
Und Flüchen der Alten
Keiner der Wege
Die sie mir aufzeigten
War begehbar
Ausgetreten und alt
Die Vorstellungen über die Welt
Ihre Welt war alt und tot
Doch ich war jung und wild
Sollten sie mich doch vermissen
Oh Gott
Wie ich sie hasste
Für ihr Alter
Dieses nicht verstehen wollen und können
Das ewig Gestrige
Jahre liegen nun zwischen uns
Ich habe die Liebe gefunden
Viele Lieben
Und noch mehr Enttäuschungen
Wild war ich, ja, verdammt wild
Unten war ich auch, ja, ganz unten
Und irgendwie war ich froh
Dass sie mich nicht sehen konnten
An diesem Ort
wo aus Wasser Wein wurde
Viel Wein….zuviel Wein
Aber ich habe zurückgefunden ins Leben
Anfangs war das Telefon
ein Draht zwischen unseren Welten
„Komm doch einmal vorbei,
Wir vermissen dich“
„Ja, ja! Wenn ich einmal Zeit habe
Meld ich mich“
Jetzt habe ich Zeit
Hatte viel Zeit zum Nachdenken
Mit dem Leben kommt das Wissen
Mit dem Wissen die Erkenntnis
Dass vieles von dem „Geschwätz der Alten“
Weisheit des Lebens ist
Ich hoffe
Ihr könnt mir vergeben
Meine Kinder haben so oft nach euch gefragt
Heute kommen wir euch besuchen
Die Kinder haben extra Blumen gepflückt
Sie wollen die Blumen auf euer Grab legen
Was bleibt ist die Erkenntnis
Dass ich die meisten Fragen meiner Kinder
Nicht beantworten kann
So erzähle ich ihnen eine
Oma- und Opa Geschichte
Klaue mir eine schöne Welt
Die ich damals hätte leben können
Heute bin ich klüger
Habe so viele Fragen
Aber ihr könnt sie nicht mehr beantworten
Ihr fehlt mir so sehr
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Der Kopf denkt weiter als man denkt.

Dein Text wirkt eher, wie ein Prosastück. Es braucht wire guter Wein noch etwas Reife.

Der Inhalt spricht mich, selbst Mutter von vier Kindern, sehr an. Diese wilde Zeit und das Rebellieren gegen all das "Konservativspießige" meiner Eltern. Ich seh die Dinge heute anders und kann nachvollziehen, was meine Eltern für mich wollten und warum. Ausgesöhnt mit ihnen und selber Mutter von auf ihre Art rebellierenden Heranwachsenden, kann ich vieles besser verstehen und nachvollziehen, was sie bewegte.

Vor einiger Zeit ist mein Vater gestorben, ich vermisse ihn sehr. Immer wieder sind Gedanken und Erinnerungen, wie Mosaiksteinchen in meinem Kopf und ich konnte sie bisher nicht festhalten. Sie sind mir immer wieder entglitten.

Dein Text hat so auf mich gewirkt, dass ich noch in der Nacht
über meinen Vater schreiben konnte. Dieser Text ist noch nicht fertig und auch noch sehr unaugereift, aber es ist ein Anfang.

l.G.DORNROSIS<br>

Das "sich erinnern" hat eine befreiende Wirkung. Lieben Dank für eure Gedanken, für´s Wortfinden.

LG und schönes Wochenende Otto<br>

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Der Kopf denkt weiter als man denkt.