Seltsam

Otti

Ich fühl mich wie so ein Scheiß Dichterinuit.
So ein Scheiß Dichterinuit, der immer wieder versucht,
seine ewig gleichweiße Scheißwelt neu zu beschreiben.
Ich sehe ihn durch seine Augen.
Wie er da sitzt und über dieses ewige Weiß blickt.
Und auf einmal sehe ich mich.
Mich, den Scheiß Dichterinuit.
Ich sitze an meinem Schreibtisch
und blicke auf ein Blatt weißes Papier.

Eva

irgendwann taut es, hier wie da
dann erscheint
das eine und das andere
wie nie gesehen

smiley_56:

Traveller

bei uns haben sie ab morgen oder übermorgen TAUWETTER angesagt smiley_11:

mein Vorschlag für den DichterInuit: nimm ein Blatt Papier in Himmelblau oder Apricot oder Lindgrün smiley_9:

Otti

Otti

Otti hat geschrieben:

Ich fühl mich wie so ein Scheiß Dichterinuit.
So ein Scheiß Dichterinuit, der immer wieder versucht,
seine ewig gleichweiße Scheißwelt neu zu beschreiben.
Ich sehe ihn durch seine Augen.
Wie er da sitzt und über dieses ewige Weiß blickt.
Und auf einmal sehe ich mich.
Mich, den Scheiß Dichterinuit.
Ich sitze an meinem Schreibtisch
und blicke auf ein Blatt weißes Papier.

Jetzt sagt mir der Karl, es sei gut so.
Ich hatte ihm von meinem Inuit-Gefühl erzählt.
Davon, wie es mir erging, als ich ein Gedicht über die weiße Zeit schreiben wollte.
Aber da war nichts in mir.
Und bei der heiligen Sedna. Dann lese ich ausgerechnet noch Moby Dick.
Und dieser Melville beschreibt darin das Weiß. Und mit jedem Wort, jedem Bild,
werde ich kleiner und kleiner.
Und dann kommt der Karl daher und erzählt was von ‚gut so‘.
Von wegen Erdung und so.
Weißte, was ich dem Karl geantwortet habe?
‚Scheiß auf die Erdung‘, hab ich dem gesagt, ‚ich will fliegen‘.
Und dann sagt der Karl, fliegen lerne man von einem festen Punkt aus,
nicht in der Luft.
Ich solle doch mal bei den Vögeln nachfragen, hat er gesagt.
Von wegen für die sei das Nest, der Ast, die Erdung.
‚Ach‘, hab ich dem Karl geantwortet,
‚bist wohl unter die Klugscheißerdelkenheimer gegangen‘, worauf er mit einem:
Piep, piep antwortete und die Arme auf und abschwingend davonflog.
Das ist ein Depp, sag ich euch.
Echt! Solch ein Depp!

(P.S. Ich weiß, dass du hier mitliest, du Nase)

Otti

Rod Stewart spielt eines seiner schwulen Lieder in meinem Kopf.
Ungefragt. Voller Herzensinbrunst.
Und irgendwo im Hintergrund dudelt das schwule Piano von Elton John eine Melodie dazu.
Davon abgesehen ist alles gut. Na ja…
Der Himmel hat irgendwas auf meinen Rasen gekotzt.
Wahrscheinlich seine Innereien.

Tennessee.
Arkansas.
Falköping.
Lousiana.
Paranagua.
Coromandel.
Maryland.

Und jetzt bei mir.
Das jüngste Gericht. Apokalypse.
Oder doch nur das High Frequency Active Auroral Research Program?
Wie auch immer.
Auf jeden Fall Gott.
Apropos.
Nun gesellt sich auch noch Cyndi zum hallelujahichen Gesang.
Gott. Hör mir doch bitte auf mit diesem Friede, Freude, Eierkuchenscheiß.
Das passt nicht ins Seelenbild.
Falscher Narr, im falschen Kostüm.
Ich mach dir ein Angebot.
Wenn du lieb Kuckuck sagst, schneide ich dir deine schwarzen Flügel ab
und verkaufe sie an ‚Brot für die Welt‘.
He!!! Wär´ das nichts, Alter?
Endlich mal wieder eine gute Tat.
Dann gehste am Ende noch als lieber Gott in die Geschichte ein.
Mich kannste ja dann als deinen Promoter einsetzen.
Für ein wenig Fegefeuer tue ich alles für dich.
Alles.

Eva

Otti

Er hat kein Haus

Vojislav Jakic

Kein Grund.
Nicht einmal Mauern.

Eva

Otti hat geschrieben:

Er hat kein Haus

Vojislav Jakic

Kein Grund.
Nicht einmal Mauern.

er lebt.
http://www.abcd-artbrut.org/article.php3?id_article=532

smiley_52:

Otti

72 Jahre= wie viel glücklich sein?

Am Ende waren es 176 Stunden, 43 Minuten und
12 Sekunden.
Peinlich genau hatte er die Zeit studiert.
Jede Sekunde von der Uhr abgelesen.
Wahres glücklich sein macht die wenigste Zeit des Lebens aus.
Diese Quintessenz ihres Lebens hatte sie ihm mitgegeben.
Von diesem Moment an (er war gerade 8 Jahre alt geworden)
zählte er die Sekunden, die Minuten und Stunden des glücklich seins.
Er notierte sie in seinem Tagebuch des absoluten Glücks, wie er es später nannte.
Aber er schrieb nicht nur die Zeit, sondern auch die Begebenheiten,
die die Zeiten seines glücklich seins ausmachten, auf.
Nun, da alle Zeit ablief, nahm er sich das Buch zur Hand,
blätterte durch die Sekunden seines Glücks.
Während seine Augen schwerer und schwerer,
seine Gedanken leichter und leichter wurden, dachte er:
Du glaubst nicht, was für ein glücklicher Mensch ich war.

Otti

Jetzt hatte sie sich verloren.
Gerade jetzt.
Von jetzt auf gleich,
wurde sie sich selber fremd.
Natürlich merkte sie nichts davon.
Wie auch.
Wo sie sich doch so gut kannte.
Ja, es stimmte etwas nicht.
Da war etwas mit ihren Mitmenschen.
Sie hatten sich verändert.
Und auch noch ausgerechnet die, die sie liebte.
Von denen sie glaubte, auch sie liebten sie.
Aber nein.
Sie hatten ihr ihre Schuhe gestohlen.
Natürlich wollte es keiner gewesen sein.
Nein!
Aber sie wusste es besser.
Es war ein Komplott.
Und sie steckten alle unter einer Decke.
Sie sah es in ihren Augen.
Aber nicht mit ihr.
Ihre Schuhe!
Sie würde es nicht vergessen.
Nein!
Sie würde es anprangern.
Immer wieder.
Damit sie ja nicht glaubten, sie kämen so davon.
Und irgendwann würde sie ihre Schuhe finden.
Irgendwo hatten sie sie versteckt.
Aber sie war ja nicht blöde.
Nein!
Sie wollten sie in den Wahnsinn treiben.
In den Wahnsinn.
Mit ihren Schuhen.
Aber sie hatte ja ihren Stift.
Und ihren Block.
Dort notierte er ihre Namen.
Dort notierte sie alles.
Sie sollten nur glauben.
Aber wenn es so weit wäre, hätte sie alle Beweise.
Alle Beweise.
Auch von den Fremden schrieb sie.
Diesen Fremden in ihrem Haus.
Die alle so taten.
Wegen ihrer Schuhe.
Ihre Schuhe.

Traveller

Eva

Otti hat geschrieben:

72 Jahre= wie viel glücklich sein?

Am Ende waren es 176 Stunden, 43 Minuten und
12 Sekunden.
Peinlich genau hatte er die Zeit studiert.
Jede Sekunde von der Uhr abgelesen.
Wahres glücklich sein macht die wenigste Zeit des Lebens aus.
Diese Quintessenz ihres Lebens hatte sie ihm mitgegeben.
Von diesem Moment an (er war gerade 8 Jahre alt geworden)
zählte er die Sekunden, die Minuten und Stunden des glücklich seins.
Er notierte sie in seinem Tagebuch des absoluten Glücks, wie er es später nannte.
Aber er schrieb nicht nur die Zeit, sondern auch die Begebenheiten,
die die Zeiten seines glücklich seins ausmachten, auf.
Nun, da alle Zeit ablief, nahm er sich das Buch zur Hand,
blätterte durch die Sekunden seines Glücks.
Während seine Augen schwerer und schwerer,
seine Gedanken leichter und leichter wurden, dachte er:
Du glaubst nicht, was für ein glücklicher Mensch ich war.

glück gehabt ... smiley_52:

Eva

Otti hat geschrieben:

Jetzt hatte sie sich verloren.
Gerade jetzt.
Von jetzt auf gleich,
wurde sie sich selber fremd.
Natürlich merkte sie nichts davon.
Wie auch.
Wo sie sich doch so gut kannte.
Ja, es stimmte etwas nicht.
Da war etwas mit ihren Mitmenschen.
Sie hatten sich verändert.
Und auch noch ausgerechnet die, die sie liebte.
Von denen sie glaubte, auch sie liebten sie.
Aber nein.
Sie hatten ihr ihre Schuhe gestohlen.
Natürlich wollte es keiner gewesen sein.
Nein!
Aber sie wusste es besser.
Es war ein Komplott.
Und sie steckten alle unter einer Decke.
Sie sah es in ihren Augen.
Aber nicht mit ihr.
Ihre Schuhe!
Sie würde es nicht vergessen.
Nein!
Sie würde es anprangern.
Immer wieder.
Damit sie ja nicht glaubten, sie kämen so davon.
Und irgendwann würde sie ihre Schuhe finden.
Irgendwo hatten sie sie versteckt.
Aber sie war ja nicht blöde.
Nein!
Sie wollten sie in den Wahnsinn treiben.
In den Wahnsinn.
Mit ihren Schuhen.
Aber sie hatte ja ihren Stift.
Und ihren Block.
Dort notierte er ihre Namen.
Dort notierte sie alles.
Sie sollten nur glauben.
Aber wenn es so weit wäre, hätte sie alle Beweise.
Alle Beweise.
Auch von den Fremden schrieb sie.
Diesen Fremden in ihrem Haus.
Die alle so taten.
Wegen ihrer Schuhe.
Ihre Schuhe.

ja. so muß es sich anfühlen.
dieses verlorensein. verlorenhaben. smiley_52:

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