Seltsam

Otti

Ich kannte meine Seele nicht…

Humanhermeneutisch
Bin ich
Ein
X
Mit vielen Bekannten
Die auf Entdeckung warten

…du hast sie mir gezeigt

Eva

und immer neue sterne entstehen
aus den nebeln

mai britt

Annabel

Eva hat geschrieben:

und immer neue sterne entstehen
aus den nebeln

Otti

gerade dachte ich
das war nicht nur ein licht
das war ein warm
es wird
ganz grün und
kunterbunt
ein
es bleibt nicht wie es ist
es war
für einen kurzen augenblick
ganz frühgelaunt
und lingelisch
ein wenig bumm di bumm
im herz
von wegen
ja
es wird
ganz licht
und warm
und du und ich
im grün
ganz kunterbunt
und frohgelaunt
und lingelisch
und viel ganz viel
von diesem
bumm di bumm

Eva

da zwitschert es ja schon ganz schön ... :mrgreen:

mai britt

Otti

Er maß die Zeit die ihm blieb in Shampooflaschen.
Wie es dazu kam, hätte er nicht sagen können.
Wahrscheinlich spürte er, dass sich die Tage immer schneller leerten.
Also Shampooflaschen! Es dauerte länger, bis sie leer wurden.
Erst recht, als er zu XXL-Flaschen übergegangen war,
und natürlich die Perfektionierung der Dosierung.
Mit der Zeit hatte er sie immer weiter drosseln können.
Haar muss sehr nass sein, außerdem verdünnte der das Shampoo
zusätzlich mit Wasser. Nicht zu viel, sonst verlor es an seiner Konsistenz,
was zur Folge hatte, dass er die Dosierung wieder steigern musste.
War die Flasche leer, wurde noch einmal ein Zehntel Liter Wasser in sie gegeben.
Lange schütteln, und es waren ein paar weitere Tage errettet.
Er wusste nie, wann die letzte Flasche angebrochen war,
und so steigerten sich seine Ängste von Haarwäsche zu Haarwäsche, je leichter die Flasche wurde.
Die letzten Tage, bevor die Flasche endgültig leer war, die Hölle auf Erden.
Er verzichtete an diesen Tagen auf alles, außer den Dingen die getan werden mussten.
Ansonsten warten auf die neue Flasche, ein neues Leben.
Über 50 Flaschen hatte er auf Vorrat. Dies verlieh ihm ein wenig den Glauben,
den letzten Tag hinauszögern zu können. Einer von vielen Versuchen,
seinem Schicksal zu entgehen.
Eine Zeit lang hatte er versucht, auf die Wäsche zu verzichten, heißt,
nur noch bei absoluter Notwendigkeit eine Wäsche vorzunehmen.
Aber er arbeitete im öffentlichen Dienst, und bereits nach wenigen Tagen hatten sie begonnen,
sich über ihn das Maul zu zerreißen.
Am Ende meinte sein Chef, dass das so nicht weitergehen könne.
Das brachte ihn auf den Gedanken, sich eine Glatze zu rasieren.
Er war gerade aus einem tödlichen Alptraum aufgeschreckt, als ihm der Gedanke kam.
Er sprang aus dem Bett, tanzte vor Freude, über diesen Gedanken,
der die unten im Bad stehende Shampooflasche nie mehr leer werden lassen würde.
Ja, gleich am nächsten Morgen wollte er es tun.
Aber gerade als er am Einschlafen war, hörte er die Stimme des Schicksals:
Du meinst, du könntest mich betrügen? Was glaubst du wer du bist!
Also lebte er mit seinen möglichen Möglichkeiten, so gut es eben ging.
Im immer gleichen Rhythmus.

Gerade kommt er vom Arzt. Der hat ihm eröffnet, dass er noch vier Wochen zu leben habe.
Er blickt in den Spiegel und lächelt sein glatzköpfiges Gegenüber bitter an.

Eva

mai britt

unserem schicksal laufen wir nicht davon ...
smiley_80:

Otti

Der Mann stand vor der Tür und blickte ins dunkle Nichts.
Das dunkle Nichts bemächtigte sich nach und nach seiner
und so stand er vor der Tür und blickte in das dunkle Nichts.
Und mittenhinein ins nichtgedachte Nichts geschah es.
Der Mann erwachte mir nichts dir nichts ins Licht, dachte:
Was um alles in der Welt… , um sich im gleichen Moment zu revidieren:
Was um alle Weltenräume ist das denn?!
Was ihn zu diesem Ausruf bewegte, war ein Licht,
das geradewegs aus dem dunklen Nichts auf ihn zugerast kam.
Kurz vor seinem Gesicht machte es Halt und dachte:
Hallo!
Just in diesem Moment fiel der Mann wieder ins dunkle Nichts
[eine Schutzreaktion seines Gehirns, das sich ob des Geschehens
vollkommen überfordert fühlte].
Gleichwohl dachte eine helle Synapse in seinem Gehirn ‚was soll´s`.
Ausgerechnet diese stand direkt in Verbindung mit dem Sprachzentrum,
welches im gleichen Moment in Aktion trat:
Hallo, sagte es.
Der Mann fragte sich, wer da für ihn geantwortet haben könnte.
Wer bist du, fragte das Licht, welches es sich mittlerweile direkt
auf seiner Nasenspitze bequem gemacht hatte.
Ähm, antwortete der Mann entsprechend seinem momentanen Gehirnzustand,
auf seine Nasenspitze schielend.
Hallo Ähm, sagte das Licht. Und was macht ein Ähm so, setzte es nach.
Na ja….Leben halt so, irgendwie, antwortete er unwillkürlich.
So ist gut, dachte die Synapse.
Ach, frohlockte das Licht, du auch!
Da haben wir ja was gemeinsam.
Sag mal, hast du meinen Bruder gesehen!
Ähm, sagte der Mann, nicht dass ich wüsste.
Hmm…hätte mich auch gewundert.
Weißt, eigentlich sieht man ihn nicht.
Er ist so eher das ganz und gare Gegenteil von mir.
Na ja. Eigentlich ist er so gar nicht. Und halt doch.
Ähm…
Ja, ich weiß, Ähm.
Und überhaupt! Hättest du ihn gesehen, wärst du nicht mehr
bzw. wärst du ein Teil von mir.
Weil ich das Ergebnis seines Tun bin.
Was er nimmt, gibt er mir.
Also bin ich eher sein Kind.
Und du wärst erst sein Kind und dann das meine.
Ähm…wenn du´s sagst.
Aber ich bin noch recht klein, wie du siehst.
Aber ja….ja ja.
Wenn ich groß bin, Ähm, bin ich so wie die da oben.
Sagte es und bewegte sich…haste nicht gesehen, in die dunkle Nacht.
Der Mann schielte über seine Nasenspitze hinweg nach oben.
Und schwupp, haste noch weniger gesehen,
landete das Licht wieder auf seiner Nase.
Und du Ähm, was wirst du, wenn du groß bist.
Nichts, denke ich.
Wow Ähm, dann bist du ja auch mein Bruder.
Sprachs, schlug einen doppelten Salto in der Luft, und entschwand.
Hmm, dachte der Mann und blickte ins dunkle Nichts.
Nach und nach bemächtigte es sich seiner, und so stand er vor der Tür
und erblickte das Nichts.

Eva

ach ja ... hielte nicht letztlich das dunkel sein licht
in gehöhlten händen

smiley_52:

mai britt

Otti

… morgen
springe ich in den himmel
küsse die sterne
und lasse mich sein

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